Die Dortmunder Continental-Mannschaft Abus-Nutrixxion wird als einzige deutsche Rad-Equipe an der Tour of Qinghai Lake teilnehmen. Von Sonntag, 7. Juli, bis Samstag, 20. Juli, sind mehr als 2000 Kilometer zu bewältigen, wobei Höhen von bis zu 4100 Meter erreicht werden. Zumindest für europäische Sportler bedeutet dies eine gewaltige Herausforderung und für die meisten natürlich auch völliges Neuland.
Am Donnerstagmorgen ging's los für sechs Sportler und zwei Betreuer. Über Frankfurt und Shanghai nach Xining. Ankunft nach 16 Stunden reiner Flugzeit und zwölfstündigem Aufenthalt in Shanghai am Freitagabend in der Millionenstadt Xining im Süden Chinas. Das reine Zahlenwerk ist absolut beeindruckend. Das Rennen ist auf den Punkt 2010 km lang, dazu kommen noch mehr als 1100 km Transfer. Fixpunkt ist dabei der riesige See „Qinghai", der im Süden von den Ausläufern des Himalaya begrenzt wird.
Doch zum Bergsteigen sind die Dortmunder nicht in China unterwegs. Obwohl es die Höhenlage vermuten lässt. Der niedrigste Punkt der Rundfahrt liegt auf 1104 Höhenmeter, der höchste auf 4120. Im Durchschnitt bewegen sich die Sportler auf einer Höhe von 2400 Meter.
Dementsprechend verlief die Vorbereitung. Eine Gruppe mit Grischa Janorschke bereitete sich eine Woche lang im italienischen Livigno auf dieses Extremrennen vor. Und hatten dabei noch gewaltiges Pech. Genau während dieser Zeit schneite es in den Alpen. Das 2700 m hoch gelegene Stilfser Joch in Südtirol erkletterten die Dortmunder Jungs bei absolut winterlichen Bedingungen.
Neben Grischa Janorschke ist auch der China erfahrene Dirk Müller nach seinem Sturz vor drei Wochen in Polen wieder dabei. Zwar riss sich der Routinier einige Bänder in der Schulter und klagte daher noch über starke Schmerzen, doch wollte Müller unbedingt am Sonntag am Start stehen. Dazu kommen noch Tobias Dohlus, Alex Schmitt und die jungen Rick Ampler und Max Walsleben. Sportlicher Leiter ist Eryk Serafin, der nicht nur jede Menge Radmaterial mit auf den Weg nach China nahm, sondern auch Zusatzernährung für fast drei Wochen und die eindringliche ärztliche Empfehlung, wie man sich als Sportler in solch extremen Höhen zu verhalten hat. Besonders in den ersten drei bis vier Tagen müssen die Athleten Unmengen von Wasser oder Tee trinken. Wer das nicht absolut korrekt beherzigt, wird die 14 Etappen nicht überstehen.
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